Saturday, October 07, 2006

Kokot, Waltraud (2002) (Hg.): Pionierinnen der Ethnologie

Ergaenzend zur Vorlesung.

Dieses Buch wurde zu einem guenstigeren Preis als hiesige Haendler voranschlagen von Buchtick angeboten: Eine aeltere Vorlesungsmitschrift bewegte mich dazu, mich besonders mit den verschwiegenen, in jedem Sinn, Frauen zu beschaeftigen, die doch massgeblich an ethnologischer Arbeit beteiligt waren. Dieses Buechlein bildet einen Ausgangspunkt zu etwaiger Forschung, hier die von 1 - 10 nummerierte Inhaltsangabe zur Illustration:

1 Kokot, Waltraud: Von Dora D´Istria zu Margaret Hasluck: Reisende Frauen als fruehe Ethnographinnen 5 - 13
2 Tauber, Andrea: "Briefe aus dem Orient". Lady Mary Wortley Montagu ueber ihre Reise nach Konstantinopel 14 - 29
3 Schick, Gabi: Alexandra David - Néel. Als Bettelpilgerin ueber Himalayagipfel und tibetische Steppen 30 - 51
4 Nuechter, Synnoeve: Gertrude Bell. Expertin des Vorderen Orients 52 - 65
5 Namani, Stefanie Ada: Laura Estrelle Watson Benedict. Feldforscherin und Feministin auf den Philippinen 66 - 76
6 Zaborowski, Annette: Schein und Sein der Fuerstin Dora D´Istria 77 - 94
7 Namani, Stefanie Ada: Mary Edith Durham:. "Koenigin des albanischen Hochlands" 95 -109
8 Wiedener, Michaela: Zwischen Folklore und Ethnologie. Margaret Hasluck und der Balkan 110 -125
9 Frerk, Miriam: Die englische Lady als "Sir". Mary Henrietta Kingsley 126 - 139
10 Imsel, Freia: Kunst und Kannibalen: Elisabeth Kraemer - Bannow - Ethnographin in der Suedsee 140 - 159

Spannend u n d informativ werden Eckdaten ueber forschende Frauen zusammengetragen, sehr ausfuehrlich dazu auch die Quellenangaben, Originaltitel und Schriften, sofern vorhanden. Denn Frauen durften nicht studieren, keine Universitaet absolvieren, oder gar Artikel in Zeitungen, Magazinen oder wissenschaftlichen Publikationen unter ihrem Namen veroeffentlichen: Die Alternative als Mann verkleidet eigenem Willen zu folgen lag nicht jeder Frau. Manche betonten ihre "europaeischen Gebraeuche", andere wiederum lebten in ihnen unbekannten Gesellschaften einen Alltag, der bis dahin nicht denkbar war. In methodischer Hinsicht illustriert dieses Buch einige "Vorgriffe" auf spaeter von Maennern formulierte Theorien, wie die der "teilnehmenden Beobachtung". Addendum: An der Wiener Universitaet habilierte Ende des 20. Jahrhunderts Professor Mader eine Frau, als erste in ueber einhundert Jahren im Fach Kultur- und Sozialanthropologie.

© Sybille Amber: Intellectual Property 2005/2006

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